„Gibt es einen Maßstab oder ein Merkmal, an dem ich erkennen kann, ob mich nach meinem irdischen Tod nicht auch der ewige Tod erwartet? Wenn ja, welchen?“
Das ist wieder so eine Frage, zu der es meterweise theologische Literatur gibt. Vielleicht klären wir erst mal die Begriffe: „ewiger Tod“, was kann das sein? In diesem Zusammenhang meinte es die Hölle, aber was heißt das jetzt wieder?
Ich erkläre die Hölle gerne als ewiges Getrenntsein von der Liebe Gottes. Dazu passt auch die Formulierung „ewiger Tod“, denn davon wäre das Gegenteil das „Ewige Leben“ und bedeutete das Eingehen in die Liebe Gottes, die ewige Einheit mit Gott, umgangssprachlich eben den Himmel.
Dabei gehe ich von christlichen Vorstellungen und Lehren aus.
Also: woran kann ich jetzt erkennen, ob ich in die Hölle komme?
Jede Religion hat andere Vorstellungen von der Hölle und was man tun muss, um sie zu vermeiden. Das Christentum sagt klar: alleine schafft der Mensch das nicht. Muss er aber auch nicht. Denn Gott will nicht, dass wir Menschen verlorengehen, er will uns seine Liebe schenken und uns in seine Nähe holen. Weil wir zu schwach sind, diese Liebe richtig zu erwidern, hat er seinen Sohn Jesus geschickt, um uns den Weg zu zeigen und auch gleich von unserer Schuld zu befreien.
Ist denn jetzt alles gut? Die Hölle sowieso leer? Wozu die Aufregung?
Nein, so einfach ist es doch nicht.
Gott schenkt uns seine Vergebung, seine Gnade. Dafür müssen wir nichts tun, nichts leisten. Wir müssen sie nur annehmen.
Es genügt, an die Liebe Gottes zu glauben und sie anzunehmen, dann ist uns das Ewige Leben sicher. (Natürlich hat dieser Glauben Konsequenzen. Wer glaubt, dass er von Gott so sehr geliebt ist, wie könnte der noch Böses tun? Aber das nur in Klammern, versteht sich ja eigentlich von selbst, oder nicht?)
Beantwortet das schon die Frage? Ich fürchte nicht. Es fehlt noch ein entscheidender Punkt. Der Maßstab ist die Liebe. Habe ich die Liebe, dann habe ich das Leben. Aber woran erkenne ich das? Nun, man kann Gott einfach immer wieder fragen. Wer mit Gott spricht, hat die beste Chance, ihn irgendwann auch zu hören und zu verstehen. Konkret heißt das: Wir hören Gott in unserem Gewissen, in der Bibel, in der Lehre der Kirche. Und auch, wenn man doch mal gegen die Liebe verstößt (wir sagen „sündigt“), dann kann man immer noch die Kurve kriegen. In manchen Fällen hilft die Beichte, aber es gibt auch andere Arten, mit Gott wieder ins Reine zu kommen. Eine Garantie gibt es allerdings nicht. Wir können keine Platzreservierung für den Himmel erwerben, wir können nur an die Gnade Gottes glauben und auf seine Barmherzigkeit vertrauen. Er will unser Leben, nicht unseren Tod. Diesen Maßstab hat uns Jesus gezeigt.
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