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Ich glaube, ich gründe die PEFECA, die Patrioten Europas für die Evangelisierung des christlichen Abendlandes.

GEGEN etwas zu sein – z.B. gegen den Islam – ist nämlich relativ einfach, hinterlässt aber die Frage, FÜR was man denn ist. Außerdem fehlt mir bei den Patrioten Europas gegen die Islamisierung des Abendlandes das kleine aber inhaltsschwere Wort „christlich“. Früher redeten wir vom „christlichen Abendland“. Und gerade wenn jemand Angst vor dem Islam hat, sollte das doch eigentlich nicht unter den Tisch fallen, oder?

Nun ist es aber, wenn man mal ehrlich ist und die Augen aufmacht, mit diesem unserem christlichen Abendland nicht weit her. Fragt man ganz normale deutsche Kinder und Jugendliche ganz normale einfache Sachen zum Christentum, so erhält man regelmäßig die erstaunlichsten Antworten. Schon vor 25 Jahren antwortete mir ein Schüler auf die Frage „Warum feiern wir Weihnachten?“ nach kurzem Nachdenken: „Weil da der Weihnachtsmann gestorben ist“!

Damals waren wir noch nicht von Flüchtlingen „überschwemmt“, in dieser Klasse gab es überhaupt keine Ausländer, es war ein ganz normaler deutscher Junge in einer deutschen Grundschule. Man kann auch nicht wirklich behaupten, ich hätte eine Fangfrage gestellt oder nach einem Fest gefragt, dass halt nur extrem fromme Christen einer kleinen Minderheit feiern.

Das allgemeine Grundwissen über die Religion, die unsere Kultur und unseren Kontinent maßgeblich geprägt hat, dürfte sich seither nicht verbessert haben. Die kleine Stichprobe von damals bestätigt sich heute vielfach in allen Umfragen, die in Fußgängerzonen gelegentlich gemacht werden. Aktuelles Beispiel ist eine Umfrage bei Jugendlichen, die ich eigentlich nicht so toll finde, weil sie mehrere Fangfragen enthält. Trotzdem sind die Antworten vielsagend. Neben vielen „Keine Ahnung“ und „Interessiert mich auch nicht“ hier meine persönlichen Höhepunkte:

„Wer gehörte zu der Gang von Jesus?“ – „Judas, Goliath, Mohammed und Adam“

„Wann ist Jesus geboren?“ – „So etwa 100 vor Christus.“

„Wer war das Kind von Maria und Josef?“ – „Moses“

„Was feiern wir an Pfingsten?“ – „Kreuzigung.“

Wie konnte es soweit kommen? Letzte Woche erzählte mir einer meiner alten Lehrer, sein Enkelkind gehe jetzt auf eine Schule, an der das Weihnachtsfest durch ein neutrales Winterfest ersetzt worden sei. Von der deutschen Direktorin, nicht etwa auf Druck muslimischer Eltern! Wieso wollen wir mit unseren Kindern nicht mehr Weihnachten feiern? Kein Wunder, dass sie nicht mehr wissen, was es bedeutet. Kaum der Rede wert, dass diese Schule keineswegs bekenntnisneutral ist. Das muslimische Zuckerfest wird durchaus gefeiert! Aber die Muslime wissen ja auch, warum sie das möchten. Und wie könnten wir es ihnen dann verweigern?

Nein, wir dürfen niemandem die Ausübung seiner Religion verweigern, den Muslimen nicht – aber unseren eigenen Kindern auch nicht! Wir schneiden uns unsere kulturellen Wurzeln ab – und wundern uns dann, wenn wir nicht in der Lage sind, mit fremden Kulturen umzugehen.

Deshalb gründe ich die PEFECA. Back to the roots! Nur wer gut verwurzelt ist, kann Wind und Wetter als etwas Gutes und Normales begreifen. Im Evangelium heißt es immer und immer wieder: Habt keine Angst! Auch vor Menschen anderer Kulturen hatte Jesus keine Angst. Und wer die Lehre des Evangeliums wirklich kennt, der kann Menschen anderen Glaubens nicht feindlich gesinnt sein.

 

12 Comments

  1. jobo72 sagt:

    Also, ich wär ja für „Initiative Kosmopolitisch-Europäisch-Abendländischer Tradition Aufgrund Selbsterhaltsanspruch Christlich-Hellenistischen Erbes“. Da kommt dann „IKEATASCHE“ raus. Kann man sich merken. LG, JoBo

  2. Bea sagt:

    Ich verstehe genau, was Sie mit diesem Artikel aussagen wollen. Auch ich bin entsetzt über das, was meinen Kindern im kath. Kindergarten, im kath. Religionsunterricht und leider auch in unsere Kirche über unseren wunderschönen Glauben gelehrt, bzw.nicht gelehrt wird. Auch ich bin für freie Religionsausübung! Aber gerade habe ich wieder von den Nöten der Christen durch muslimische Mitbewohner in Flüchtlingsheimen gelesen, und auch bei uns arbeiten durchwegs Moslems als Security in diesen Heimen. Meine Tochter erzählte mir gerade, dass der Raum der Stille an ihrer Uni abgeschafft wird, da muslimische Studenten ihn ohne Absprache komplett umgebaut, verändert und vereinnahmt haben (wegen der Geschlechtertrennung). Alle Kreuze an unseren Schulen sind weg und eine Muslima sagte beim Blick auf den Kölner Dom: „und das wird einmal eine Moschee!“ Mein katholischer Glaube ist der Boden, auf dem ich stehe und die Wahrheit, aus der ich lebe. Ich liebe alle Menschen. Aber ich muss es sagen, ich fühle mich bedroht von einer Religion, die es für sich als Recht heraus nimmt, über allen anderen zu stehen. Und bin unglaublich enttäuscht darüber, dass niemand, wirklich niemand da ist, der sich einmal sachlich und offen mit dieser Problematik beschäftigt. Auf dem Gymnasium meiner Töchter nimmt sich jeder Lehrer in jedem Fach heraus, über die katholische Kirche, den Papst, und die kath. Lehre zu lästern. Das müssen meine Kinder alles ertragen. Gegen den Islam hat bisher niemand gewettert. Wer schützt uns Christen in Zukunft in Deutschland? Ich glaube niemand! Wir werden eine Untergrundgemeinde. Und darf man das mal offen ansprechen: nein! Das macht mich unendlich traurig. Ps: während ich das hier schreibe, schläft ein von mir sehr geschätzter Moslem in meinem Haus den Schlaf des Gerechten! Nur falls man mich jetzt in die Schubladen „rassistisch“ oder „islamophob“ stecken möchte.

    • Liebe Bea, vielen Dank für Ihren Kommentar! „Islamophob“ nenne ich jemanden, der pauschal Angst vor „dem Islam“ hat, ohne zu sehen, dass diese Religion ebenso unterschiedliche Erscheinungsformen hat wie das Christentum. Ich habe den Eindruck, dass Sie durchaus differenzieren, indem Sie z.B. den „gerechten“ Moslem in Schutz nehmen und sich „nur“ vor dem fürchten, der uns auch wirklich bedroht. Die Aussage, der Kölner Dom werde einmal eine Moschee werden, ist derartig unverschämt, dass es mir fast die Sprache verschlägt. Ernsthaft bedroht fühle ich mich dadurch aber nicht!
      Unsere Kirchen sind nicht dadurch gefährdet, dass die 4% Muslime in Deutschland sie zu Moscheen umwandeln wollen. Unsere Kirchen sind gefährdet, weil die Christen sie nicht mehr nutzen. Sie stehen leer, außerdem haben wir immer weniger Priester UND immer weniger Gläubige – DESHALB werden Kirchen geschlossen, profaniert oder umgewidmet, in Einzelfällen auch schon mal zu einer Moschee.
      „Alle Kreuze an unseren Schulen sind weg“ (hier ist es noch nicht so weit, aber die Rechtsprechung begünstigt den Trend) – wer hat das gefordert? Nicht die Muslime! Es waren Deutsche ohne Bekenntnis, die sich von dem Kruzifix gestört fühlten und klagten.
      Nur: wir haben das alles sich entwickeln lassen, einer schleichenden Säkularisierung unserer Gesellschaft hilflos zugesehen. Wer hat widersprochen, wenn Lehrer ihre Witze über die Kirche und den Glauben machten? Niemand, es gehörte zu unserer aufgeklärten Religiosität, das abperlen zu lassen. Unser Glaube wurde daran nur stärker. Jetzt kommen immer mehr Muslime in unser Land. Sie haben andere Formen und ein anderes Verständnis von Religion. Sie sind nicht in dem Maße säkularisiert wie viele Christen und sie verstehen keinen Spaß.
      Ich finde, es wird viel gegen den Islam „gewettert“, aber das ist keine Hilfe, im Gegenteil. Jede Form von allgemeiner Islamkritik ist verdächtig und wird daher schnell als unseriös abgetan. Ich bin dankbar für die Kölner Silvesternacht – die Opfer mögen mir verzeihen! – denn jetzt können wir endlich offen darüber reden, was vorher einfach nicht gesagt werden durfte: dass wir bestimmte Gruppen im Land haben, die in einer bestimmten Art „ticken“ und deshalb auch in einer bestimmten Art gegen das Gesetz verstoßen. Nur sollte man eben auch hier versuchen, sachlich zu bleiben und nicht anfangen, gegen „die Ausländer“ oder „die Moslems“ zu wettern.
      Ich bleibe dabei: das größere Problem liegt bei uns. Wir stehen auf einem bröckelnden Fundament, das wir erstmal stabilisieren müssen. Wo ist der Wertekonsens, was sind die Werte des christlichen Abendlandes, die wir so leidenschaftlich verteidigen? Wenn wir das wissen, dann werden wir uns die blöden Bemerkungen verbitten, wir werden die Kirchen und Meditationsräume wieder nutzen – und sowohl deutschen Atheisten als auch Muslimen aller Nationalität freundlich aber bestimmt den Respekt abverlangen, den sie zu Recht auch von uns erwarten.

  3. Jens Beckmann sagt:

    Sehr schöne Idee. Gefällt mir als Name für eine Initiative gleich aus mehreren Gründen besser als das Original.
    1. besser für als gegen, s. oben.
    2. „Patrioten Europas“ ist besser als „patriotische Europäer“.
    3. „christliches Abendland“.
    4. Evangelisierung tut so was von Not!
    Also ich tät‘ beitreten – auch ohne Ikeatasche 😉

  4. Sharela sagt:

    Toller Artikel! Danke!

  5. […] so machen wir heute eine Pause in unserer Fastenreihe. Ich habe nämlich noch einen Nachtrag zum Artikel vom dritten Februar. Da hatte ich ja von den Patrioten Europas für die Evangelisierung des christlichen Abendlandes […]

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