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Jeder Mensch sehnt sich zutiefst nach Sicherheit. Wir wollen keine Angst haben müssen, wir wollen uns vor Gefahren schützen, wir wollen nicht ins Chaos stürzen. Aber noch viel tiefer, sozusagen urtümlicher ist die Sehnsucht nach Geborgenheit.

Ich habe in dieser Woche schon zweimal über das sichere Haus geschrieben. Aber bei der Geborgenheit geht es um mehr als ein Dach über dem Kopf und ein Schloss an der Tür. Schutz vor der Witterung und vor Feinden ist wichtig – aber nicht genug.

Wir wollen nicht nur wissen, dass wir sicher sind – wir wollen es auch fühlen. Geborgenheit ist ein Gefühl, man könnte vielleicht sagen, die Erinnerung an unsere Symbiose mit unserer Mutter – oder etwas poetischer die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies.

Sind wir einmal abgenabelt, abgestillt und müssen auch sonst mehr und mehr das Paradies verlassen, dann suchen wir andere Formen der Geborgenheit. Häufig hat das mit Beziehungen zu tun: wir möchten jemanden haben, der/die uns liebt, auch wenn es mal schwer wird, uns im Arm hält, wenn wir Trost brauchen, behutsam auf uns eingeht, auch wenn wir mal eine Schwäche offenbaren.

Manchmal können wir uns mit Dingen behelfen: wenn z.B. ein Kind neu in eines unserer Kinderdörfer kommt, begrüßen wir es immer mit einem Stofftier auf dem Bett. Das Kind kann sich in der fremden Umgebung noch nicht geborgen fühlen, aber da ist schon mal etwas zum Festhalten, das sich zumindest so anfühlt, als könnte es hier sicher und liebevoll sein.

Wer eine lebendige Gottesbeziehung hat, kann auch bei Gott Geborgenheit finden. Er will jedem Menschen diesen tiefen Frieden geben, das sichere Gefühl, dass wir richtig sind und geliebt werden, nach dem wir uns im Grunde alle sehnen.

4 Comments

  1. „Wer eine lebendige Gottesbeziehung hat, kann auch bei Gott Geborgenheit finden. Er will jedem Menschen diesen tiefen Frieden geben, das sichere Gefühl, dass wir richtig sind und geliebt werden, nach dem wir uns im Grunde alle sehnen.“
    Das kann ich nur unterstreichen! Und, Gott schenkt uns allen diese lebendige Beziehung. Wir müssen sie nur wahrnehmen, das heisst für wahr nehmen, oder religiös ausgedrückt, glauben.

  2. Die Bebilderung finde ich sehr passend gewählt. Ich habe diese Tiere auch immer noch, obwohl ich fast 25 bin. Jeder sehnt sich doch nach Geborgenheit.

    • Ich muss gestehen, dass das Bild gestellt ist. Eigentlich wollte ich ein Bild von den Betten, die wir für unsere neuen Kinder vorbereiten, aber das haben wir natürlich nicht immer parat. Auf meinem eigenen Bett sitzt seit einigen Jahrzehnten kein Bär mehr. 🙂 Der hier stammt aus einer Spende. Allerdings habe ich noch einen kleinen Bären, ein lettisches Touristensouvenir, der mir auch lieb ist, seit ich ihn von lettischen Freundinnen zum Abschied geschenkt bekam, als ich nach Deutschland zurückversetzt wurde.

  3. Ehrlich gesagt hatte ich auch nicht damit gerechnet, dass das Bild echt ist.
    Es ist toll, dass Sie mal im Ausland gelebt haben. Die Idee reizt mich auch, steht aber meinen anderen Zielen im Leben diametral gegenüber.

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