So wie ich stark sein möchte, so möchte ich auch erfolgreich sein. Das ist ganz normal.
Und? Wenn ich es bin? Wenn der Auftritt mit der Band so richtig Klasse war und mir die Menge zu Füßen liegt? Verändert es mich? Verändert es meinen Blick auf andere Menschen? Oder bleibe ich „auf dem Teppich“?
Und wenn ich keinen Erfolg habe? Wenn alles schief geht, ich den Text vergesse, das Mikro ausfällt, alle über mich lachen? Fühle ich mich dann klein? Wieso eigentlich??? Fühle ich mich etwa erst dann wertvoll, wenn ich etwas leiste?
Unser Ordensgründer, P.Jean Joseph Lataste, hat den Satz geprägt: „Das Bemühen steht vor dem Gelingen.“ Man kann von jedem Menschen verlangen, dass er sich bemüht. Nicht mehr. Wenn wir uns wirklich anstrengen, aber trotzdem nicht erfolgreich sind, dann ist das zwar u.U. bitter, aber dann sollten wir uns weder Schuld- noch Minderwertigkeitsgefühle einreden (lassen). Der gute Wille zählt, ein Teilerfolg auch!
2 Comments
„Das Bemühen steht vor dem Gelingen.“ Ich nehme an, dass P.Jean Joseph Lataste dies nicht zuletzt auch in Bezug auf unsere Gottesbeziehung gesagt hat. Auch hier wünschen wir uns doch immer wieder mehr „Erfolg“. Aber ich glaube, Gott hat mehr Freude an unserem ehrlichen Bemühen als an unseren „Erfolgen“. Vielleicht ist es theologisch falsch, doch würde ich sagen, Gottes hat mehr Freude daran, wenn er uns helfen kann, als wenn wir (glauben?) seiner Hilfe nicht (zu) bedürfen.
So steht es jedenfalls im Evangelium vom guten Hirten, der sich mehr über das eine verirrte Schaf freut, das er wiederfindet, als um die 99, die brav vor sich hingrasen und seiner Rettungsaktion nicht bedürfen.