Ich wünsche mir… Malerei
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Ich wünsche mir… Theater
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Kinder.Kunst.Festival Bethanien Kinder- und Jugenddorf Schwalmtal, 15.06.2015 (c) Team Uwe Nölke | Fotografie & Film für Menschen & Unternehmen, D-61476 Kronberg, Brunnenweg 21, Tel +49 6173 32 14 13, look@team-uwe-noelke.de, www.team-uwe-noelke.de

Ja, okay, eigentlich gehört Malen und Zeichen, was wir ja gestern hatten, auch zu den bildenden Künsten. Heute geht es mir mehr um Bildhauerei, Baukunst und Kunsthandwerk – das passte nicht alles in den Titel. Jedenfalls fange ich mit meinen Beobachtungen wieder bei den Kindern an, denn es geht ja schließlich darum, welche Sehnsüchte tief in uns schlummern.

Einen Turm aus Bauklötzen zu bauen ist schwer. Ihn umzuwerfen ist viel leichter und macht anfangs riesigen Spaß. Aber bald fangen Kinder an zu bauen – wenn sie denn Material finden. Heute ist Lego der große Renner, aber Kinder bauen und gestalten mit allem, was ihnen in die Finger kommt vom Knetmännchen bis zum Staudamm am Bach.

Dabei entdecke ich in den letzten Jahren einen Trend in der Spielzeugindustrie, den ich sehr bedenklich finde. Mehr und mehr werden die früher einfachen Bausätze spezialisiert. Klar gab es auch schon in meiner Kindheit von Playmobil oder Lego den Bauarbeiter, die Krankenschwester, die Ritterburg usw.. Aber heute gibt es immer öfter komplette Szenarien, die sich eigentlich nur dazu eignen, ganz bestimmte Filme nachzuspielen. Vermutlich sind sie meist irrsinnig teuer und heiß begehrt. Auf jeden Fall lassen sie den Kindern nur begrenzten … Spielraum. Kindliche Phantasie sprengt alle Grenzen, auch die Vorgaben eines Bausatzes, aber je einfacher und offener das Material ist, desto leichter ist es natürlich, den Gedanken und Ideen freien Lauf zu lassen. Oder anders: den Bauarbeiter meiner Kindheit konnten wir auch zum Chef oder zum Piraten machen, dazu brauchten wir ihm nur den Helm abzunehmen. Aber der heutige Darth-Vader (egal ob von Lego oder von Playmobil) lässt sich mit noch so viel Phantasie nicht von der dunklen Seite der Macht bekehren. Er bleibt, was er ist.

Wenn wir die Möglichkeit haben, Dinge zu formen, zu verändern oder (auf) zu bauen, dann kann das sehr befriedigend sein. Wir können unseren flüchtigen Gefühlen und Gedanken Beständigkeit in Form und Farbe geben. Unsere Kinder zeigen uns, dass der Wunsch danach und die Begabung dazu in jedem von uns angelegt ist. Wir müssten uns nur trauen, mal wieder kreativ zu werden.

Bild: Team Uwe Noelke

2 Comments

  1. „es geht ja schließlich darum, welche Sehnsüchte tief in uns schlummern“
    Ich kann nichts dafür, aber mir ist bei diesem Satz der Heilige Augustinus (wenn ich mich nicht irre) in den Sinn gekommen:
    „Unruhig ist mein Herz bis es ruhet in Dir, mein Herr und mein Gott!“

    • Ja, das ist aus den Bekenntnissen des Augustinus, wenngleich er es im Plural formuliert hat: „Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in Dir, denn auf Dich hin hast du uns geschaffen.“
      In diesem Sinne hätte ich hier davon schreiben können, dass Gott uns Anteil an seinem Schöpfer-Sein gegeben hat. Wir wollen und können kreativ sein und sind auch darin Abbild Gottes.

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