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Eben komme ich aus einem Konzert mit „meinem“ Chor. Das Bild zeigt die Solisten beim Einsingen mit unserem Chorleiter. Beim Konzert selber konnte ich ja leider kein Selfie machen.

Ich glaube, unser Chorleiter war nicht ganz zufrieden, ich ehrlich gesagt auch nicht, aber alles in allem haben wir doch schöne Musik gemacht. Einer der Bässe meinte: „Auch wenn ein paar Fehler drin waren, wir singen doch zur Ehre Gottes!“

Überhaupt ist das ein unglaublich frommer Chor. Nach jeder Probe wird gebetet, ebenso vor jedem Konzert. Wir danken für die schöne Musik, die wir singen dürfen und bitten darum, dass wir den Inhalt gut verkündigen – denn es sind natürlich geistliche Stücke, Schütz, Bach, Homilius… In diesem Konzert ging es vor allem ums Sterben und um die Erlösung durch Christus (passend zum November).

Was soll ich euch erzählen? Es ist ein evangelischer Chor! In keinem meiner katholischen Chöre (und ein paar hab ich schon kennengelernt im Laufe meiner Jahre) habe ich jemals solche Frömmigkeit erlebt wie in den beiden lutheranischen…

Versteht mich bitte nicht falsch: meine katholischen Chöre waren meistens klasse, mit netten und lustigen Leuten, die schöne Musik gemacht haben und häufig sowohl fromm als auch sehr engagiert waren. Aber diese Selbstverständlichkeit, miteinander in der Freizeit zu beten, das geht uns Katholen einfach ab, sorry.

Deshalb bringt mich auch im Jubiläumsjahr der Reformation keiner davon ab: wir können eine Menge von den Evangelen lernen! (Nur das Lutherdeutsch, das finde ich echt gewöhnungsbedürftig…)

2 Comments

  1. Neulich war in der Gemeinde, in der ich arbeite, Sitzung. Diese Sitzung begann mit einem Gebet.
    Ich fand das ehrlich gesagt etwas gewöhnungsbedürftig. Ich bete lieber für mich allein und wenn ich mich danach fühle.

    • Das kann ich verstehen. Ich bete natürlich auch „im stillen Kämmerlein“, wie es uns Jesus ja auch empfiehlt. Wenn ich wirklich das Bedürfnis danach habe, mich an Gott zu wenden, und mir dann die Zeit nehmen kann, das in der Form zu tun, die mir liegt, dann sind die Gebete am intensivsten. In Gemeinschaft zu beten hat einen ganz anderen Charakter. Es dient nicht so sehr meiner persönlichen Beziehung zu Gott, sondern dem Aufbau der Gemeinschaft, indem wir uns bewusst machen, dass uns der Glaube an diesen Gott eint.
      Ja, das ist gewöhnungsbedürftig, weil unsere religiösen Gefühle als etwas sehr privates gelten. Ich fände es schön, wenn wir uns mehr und mehr trauten, darüber zu sprechen.

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