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Heute ist in unserem Kinderdorf der traditionelle Martinsmarkt. Den gibt es schon über 40 Jahre, und er wird immer beliebter. Die Botschaft ist ja auch aktueller denn je: Martin war ein römischer Soldat, der sich von der Not eines Bettlers am Straßenrand anrühren ließ – so die Legende. Er hielt sein Pferd an, teilte mit seinem Schwert seinen Umhang und gab eine Hälfte ab. In der Nacht erschien ihm im Traum Jesus. Er hatte Martins Mantel an und sagte: „Dieser Bettler war ich.“ Später – und das ist dann historisch – wurde Martin gegen seinen Willen zum Bischof von Tours geweiht und war beim Volk überaus beliebt.martinsmarkt-3

Im Gottesdienst ging es heute – natürlich – ums Helfen, und unsere Kinder hatten schnell klar, wie man helfen kann: nicht nur mit Geld oder geteilten Kleidern, sondern auch mit Zeit, mit Freundlichkeit, beim Spielen, bei den Hausaufgaben, mit einem Butterbrot, wenn der Banknachbar seins vergessen hat, usw.

Ich finde St. Martin ein schönes Fest, gerade auch für unsere Kinder, die selber so viel Hilfe annehmen müssen. Auch sie können anderen helfen. Wir alle müssen uns gegenseitig helfen, jeder ist mal stark und mal bedürftig. Wenn wir das verstehen, nähern wir uns vielleicht auch denen ganz anders, die gerade viel weiter unten sind, die gerade wirklich die Basics brauchen, Kleidung, Nahrung, ein Dach über dem Kopf.

Auf dem Fest ging es dann aber weniger besinnlich zu sondern eher lustig. Dazu gehörte auch, dass Daniel als Martin verkleidet rumlief – natürlich nicht als Bischof. Das Soldatenkostüm ist einfach cooler.

 

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