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Heute ist „Gaudete“-Sonntag. Gaudete: „Freut euch“! Als Lesungstext ist ein Abschnitt aus dem Propheten Jesaja vorgesehen (Kapitel 35, 1-10):

Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, die Steppe soll jubeln und blühen.
Sie soll prächtig blühen wir eine Lilie, jubeln soll sie, jubeln und jauchzen. …

Eine wunderbare Verheißung ist das: Gott wird kommen, und alle Not hat ein Ende. Aber ehrlich gesagt, gehen mir diese Sätze immer schwerer über die Lippen. Durch das Fernsehen und das Internet rückt die Welt zusammen, und das Elend der Welt kommt auch mir nahe.

Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest!
Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht!
Seht, hier ist euer Gott!

Wenn ich die Bilder von Aleppo sehe, vom befreiten aber völlig zerstörten Mossul oder vom brennenden Israel, dann scheint mir diese Verheißung so fern. Andererseits: je schärfer ich den Gegensatz von Realität und Prophetie wahrnehme, desto klarer wird mir auch, wie nötig wir diesen Gott haben. Die Prophezeiung hat sich ja schon erfüllt: „Gott selbst wird kommen und euch erretten.“ Dass er das getan hat, feiern wir an Weihnachten: Gott ist gekommen, er ist Mensch geworden. Trotzdem ist kein Friede auf Erden. Bis Er wiederkommt, müssen wir selber an Seinem Reich des Friedens und der Gerechtigkeit bauen. Seit Weihnachten sind wir dabei nicht mehr allein.

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