Jetzt war ich innerhalb von acht Tagen schon zum zweiten Mal auf einer traurigen Beerdigung.
Also, lustig sind Beerdigungen ja nie, aber es gibt schon schlimmere und weniger schlimme. Die heute war schrecklich. Wenn Kinder oder junge Menschen sterben oder wenn es auch bei älteren einfach „noch zu früh“ ist, dann ist eine Beerdigung schwer auszuhalten. Die Frage nach dem Sinn wird dann so laut, und meistens bleibt doch nur der Glaube oder die Hoffnung, dass der Verstorbene jetzt bei Gott geborgen ist.
In diesem Fall war ich nicht direkt betroffen, und so konnte ich aus der Distanz etwas wahrnehmen, was mir bei anderen Gelegenheiten, wenn ich selber in Trauer bin, vielleicht entgeht: Vor mir saßen in beiden Messen Kinder, kleine Kinder. Und die waren vergnügt. Denen ging es richtig prima.
Eine merkwürdige Situation: der Vater tief in Trauer, kämpft zwischendurch immer wieder mit den Tränen, aber das Baby auf seinem Arm inspiziert neugierig die Umgebung und jauchzt auch schon mal laut und fröhlich.
Plötzlich dachte ich: das ist Ostern. Gott verspricht uns eben nicht, dass das Leben auch nach dem Tod irgendwie schon weitergehen wird. „Es muss ja.“ Nein! Gott verspricht uns neues Leben. Auf den Tod folgt die Auferstehung, der verklärte Leib, alles neu, alles anders, Schluss mit Leid, Tränen und Schmerz. Es geht nicht weiter – es fängt Neues an. So wie diese Kleinen, die nicht ahnen, warum die Großen traurig sind, neues Leben sind und kein „weiter-so“.
Eigentlich müssten in jedem Gottesdienst kleine Kinder sein und kräftig Krach machen – aber vor allem bei den Beerdigungen.