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Ich gestehe: ich liebe Schokolade! Und jenseits jeglicher Frömmigkeit liebe ich in der Osterzeit den Tag, an dem unser Supermarkt beschließt, dass nun wirklich niemand mehr was von Ostern wissen will – und seine Ostersüßigkeiten aussortiert. Diese Zeug ist nämlich so teuer, dass viele es sich auch zum halben Preis nicht leisten können, und so bleiben regelmäßig wahre Berge von Schokolade in den Regalen zurück. Wohin damit? Klar: ins Kinderdorf! Und wenn dann alle Gruppen sich reichlich bedient haben, dann ist immer noch so viel da, dass auch wir Schwestern aus dem Vollen schöpfen und weiterverteilen können. Herrlich!

Nun sitze ich da, ein Stück Schokolade vor mir – von einer Marke, die wir uns sonst nicht leisten – und simmeliere über unsere Konsumgewohnheiten. Ein großer Teil unserer Bevölkerung weiß nicht mehr, was wir an Ostern feiern. Sie ahnen nicht, dass Gott uns neues Leben verspricht, Leben, das stärker ist als der Tod. Manche ahnen nicht einmal, was oder wer das sein soll – Gott. Und doch beschenken sie sich an diesem Fest. Sie geben Geld aus, gönnen sich etwas, machen es sich feierlich oder gemütlich – weil Ostern ist. Und irgendwann ist die Zeit für die Schokohasen eben vorbei und es kommt die nächste Saison.

Das alles geht in guter Kooperation mit dem Handel. Angebot und Nachfrage spielen sich immer wieder aufeinander ein. Da kann man auch schon mal 7,99 € für einen Schokohasen in Präsentverpackung verlangen. Und wenn nicht alles weggeht… Den Ausschuss, den wir jetzt zu unserer großen Freude in Bananenkartons im Flur stehen haben, den haben die Firmen und Geschäfte natürlich mit einkalkuliert.

Ich merke, wie fremd mir diese Welt geworden ist. War ich jemals wirklich darin zu Hause? Für mich ist immer noch Ostern. Wir singen Halleluja, so laut wir können, bis Pfingsten! Ich freue mich an den schönen Liedern und den wunderbaren Bibeltexten dieser Wochen und bin glücklich über die Zusage Gottes, dass diese Welt mit all ihrem Hass und Terror nicht alles ist, dass es da noch mehr gibt und dass der Tod nicht das letzte Wort haben wird. Klar liebe ich Schokolade, und ja, auch die macht glücklich, aber… ihr merkt schon… irgendwie ist dieses Glück anders, nicht wahr?

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