„Ja, wo laufen sie denn?“ Der Erzieher lacht mich an: „Einmal die Einkaufsstraße rauf und wieder runter. Das sind 500 Meter, für die Kleinen ist das schon ganz schön viel.“
Neulich war ich in der hiesigen Kita zu Besuch und habe voller Bewunderung gehört, dass sogar die ganz Kleinen schon für den sogenannten „Kirschblütenlauf“ üben. Das ist hier in Refrath eine jährliche Tradition. An diesem Sonntag finden verschiedene Wettläufe statt: Die Erwachsenen laufen 5 oder 10 km und die Kinder 500 oder 1.000 Meter.
Naja, und jetzt weiß ich halt, dass sogar die „Bambini“ nicht einfach drauf losrennen, sondern in sorgfältigem Intervalltraining langsam und gezielt vorbereitet werden. Laufen, gehen, laufen, gehen… Die Erzieher, mit denen ich mich unterhalten habe, erzählten das begeistert und warmherzig. Man konnte merken, dass sie die Kinder genau kennen und wissen, wem sie den Lauf zutrauen können, wer Spaß daran haben wird und für wen er eine Überforderung wäre.
Das hat mich an den guten Hirten erinnert, mit dem sich Jesus vergleicht. „Ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich“ sagt er. Weil er uns kennt und liebt, können wir ihm vertrauen.
Das heißt nicht, dass er uns Herausforderungen erspart: sein „Intervalltraining“ kann ganz schön anstrengend sein! Aber er hat sich selber auch nicht geschont, sondern alles gegeben – für uns. Deshalb können wir sicher sein, dass er auch dann bei uns ist, wenn unser Lebensweg mal holprig wird, wenn wir eine Durststrecke haben oder eine Zeitlang niemand jubelnd am Wegesrand steht… Gerade dann ist er bei uns, der uns auf diesen Weg geschickt hat und der uns auch am Ziel erwartet.