Einmal fragte jemand: Wohin soll man umkehren, wenn man doch auf dem richtigen Weg ist?

Die Bibel ist voller Aufrufe zur Umkehr, heute lesen wir im Gottesdienst von Jona, der nach Ninive geschickt wird und das göttliche Strafgericht androht. Alle bekehren sich, fangen an zu fasten, und Gott lässt sich überreden, Ninive zu verschonen. (vgl. Buch Jona 3, 1-10)

Aber wir, die wir einigermaßen fromm leben (und sogar in der Fastenzeit Fastenimpulse lesen!) – wieso sollten wir uns noch bekehren?

In dieser Woche gehen unsere Erstkommunionkinder zum ersten Mal beichten. Durch ihre Vorbereitung habe ich die Beichte neu entdeckt und bin auch direkt zweimal kurz hintereinander beichten gegangen. Der Effekt ist erstaunlich, das schärft nämlich den Blick für das eigene Verhalten. Umkehr hängt nicht mit der Schwere der Schuld zusammen sondern mit dem Willen, einen Neuanfang zu wagen und sich selber ein besseres Ich zuzutrauen.