Am Karfreitag und Karsamstag ist die Kirche verändert, irgendwie unvollständig:
die Weihwasserbecken sind leer, der Tabernakel ist geöffnet und leer.
Also machen wir keine Kniebeuge und kein Kreuzzeichen am Eingang.
Die Kirche scheint fast schon ein profaner Ort zu sein – ist Gott noch hier?
Und doch ist diese Kirche mein Zuhause.
Ich gehe an meinen Platz wie immer,
auch wenn ich Gottes Gegenwart gerade nicht spüre.
Ich singe und bete wie immer,
auch wenn mir nicht jede Zeile etwas sagt.
Ich stimme in den Chor ein und höre den anderen zu,
auch wenn ich nicht mit allen eins bin.
Und hoffe darauf, dass die Leere, die ich spüre,
sich in die Freude der Auferstehung wandeln wird.
Ich hoffe, dass das Wunder des Lebens
die engen Grenzen meines Verstandes sprengen wird.
Ich hoffe darauf, dass wir alle gemeinsam
einmal in ein Osterhalleluja einstimmen werden
so begeistert und freudig,
dass es alle Disharmonien übertönt.
Komm, Herr, Sieger über Sünde und Tod!
Wir, die wir deine Kirche sind, brauchen Dich und Dein neues Leben so dringend.