Gestern und heute hatte ich wieder mal Schulgottesdienst mit der dritten und vierten Klasse. Diesmal habe ich mit den Kindern die Geschichte von Zachäus besprochen: der Zöllner, der durch die Begegnung mit Jesus dahin kommt, dass er sein Leben ändern kann. Zuerst ist Zachäus ein Außenseiter, die Menschen verachten ihn. Aber er will Jesus sehen, und der gibt ihm eine Chance. Dadurch wird ein Neuanfang möglich. Zachäus verspricht sein Leben zu ändern, seine Schuld wieder gut zu machen. So wird er wohl auch wieder in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Ein echtes Evangelium, eine frohe Botschaft!
Damit die Kinder verstehen, worum es geht, habe ich am Anfang mit einigen von ihnen etwas vorgespielt: fünf bilden einen Kreis und sollten sich begeistert ein neues, tolles Handy ansehen. (In Ermangelung eines neuen, tollen Handys habe ich ihnen meines gegeben…) Ein sechstes Kind kommt von der Seite dazu und will auch schauen, aber sie lassen es nicht rein.
Die Szene war kurz, aber die Kinder haben sofort verstanden. Sie kannten die Situation offenbar gut. Sie konnten sich gut vorstellen, wie sich der Außenseiter fühlt: „Traurig, einsam, ausgeschlossen…“ Und sie hatten einige Ideen, warum der Kreis die eine denn ausschließt. „Die mögen die nicht.“ „Weil sie ein Mädchen ist?“(!) „Weil sie sie nicht kennen.“ „Weil sie sich gestritten haben.“ Alles gute Ansätze, sowohl gestern als auch heute.
Nur heute kam noch ein Grund hinzu, der war klasse. Das war wieder eine Antwort, wo ich aufpassen musste, nicht aus der Rolle zu fallen. Warum lassen die fünf das Mädchen nicht in ihren Kreis? „Wegen Corona!“ Harten Zeiten!