Heilig Abend

Christmette in der Kinderdorfkapelle

Seit ich mich erinnern kann, beginnt der Heilig Abend für mich mit der Christmette in der Kinderdorfkapelle im Schwalmtaler Kinderdorf. Mein Vater ist im Kinderdorf aufgewachsen und so war es für uns klar, dass wir die Kinderdorfmesse an Heilig Abend besuchen. 

Nach der Messe traf man sich draußen vor der Kapelle und wünschte sich „Frohe Weihnachten“. Immer wieder war ich überrascht, wie viele bekannte Gesichter man hier sah. Nicht nur die Kinderdorfmutter meines Vaters, eine Ordensschwester der Dominikanerinnen von Bethanien, war da. Auch viele andere Ehemalige traf man wieder und sogar die Hälfte meiner alten Klassenkameraden entdeckte ich unter den Besuchern. Denn die Christmette im Bethanien Kinderdorf war einfach besonders schön und lockte das ganze Dorf an. Bis an die Türen standen die Menschen und eine Jacke brauchte man in der überfüllten Kapelle auch nicht.

Corona & Heilig Abend

Seit der Corona-Pandemie war ich leider nicht mehr am Heiligen Abend in der Kinderdorfkapelle. So überfüllte Räume gehen seit der Corona-Pandemie nicht mehr und das Bethanien Kinderdorf brauchte den Platz schon für die 140 Kinder und Jugendliche, die dort leben. Doch seit diesem Jahr dürfen Ehemalige, die Weihnachten in den Kinderdorffamilien und Wohngruppen feiern auch endlich wieder in die Christmette. Das scheint mir wieder einen Schritt Richtung Normalität zu sein und ich hoffe, dass es in ein paar Jahren wieder möglich ist, ebenfalls zur Christmette ins Kinderdorf zu gehen, andere Ehemalige zu treffen, meiner Oma eine Frohe-Weihnachten-Umarmung zu geben und die Hälfte meiner ehemaligen Klassenkameraden wieder zu treffen.