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Man muss die Feste feiern wie sie fallen! Das ist gute katholische Tradition und heißt zum Beispiel: wenn ein Fest in die Fastenzeit fällt, geht das Fest vor! Bei unserem Gründer, Pater Lataste, ist das regelmäßig passiert: sein Gedenktag war der 10.März, der lag fast immer in der Fastenzeit – und wurde in Bethanien trotzdem groß gefeiert. Aber inzwischen ist aus diesem beliebten Gedenktag ein ungeliebter Festtag geworden. Und das lag daran, dass Pater Lataste 2012 selig gesprochen wurde. (Davon ist das Bild)

Die Seligsprechung bedeutet, dass der Vatikan die Verehrung eines Menschen erlaubt, nachdem sie seine Würdigkeit geprüft hat. Das ist also eine hochoffizielle Sache und passiert auch nicht mal eben so. Deshalb fand der Vatikan auch, jetzt müsse Schluss sein mit der dauernden Feierei in der Fastenzeit! Und er hat den Gedenktag verschoben: vom 10.März, dem Todestag, auf den 5.September, den Geburtstag von Pater Lataste.

Ich persönlich finde das ja extrem klasse, denn normalerweise feiern Katholiken die Todestage ihrer Heiligen, sozusagen als die „Geburtstage im Himmel“. Es gibt nur drei Geburtstage, die bei uns gefeiert werden: der von Jesus (24.12.), von seiner Mutter Maria (8.9.) und vom Täufer Johannes (24.6.). Und das bei etwa 14.000 Seligen und Heiligen, die wir so haben… Na, und dann kam unser Pater Lataste in diesen Dreierclub der Geburtstagsfeierer. Ich fand das cool.

Leider können sich die meisten meiner Schwestern nicht recht mit dem Datum anfreunden. Ihr ganzes Ordensleben lang (manchmal 60 Jahre!) war ihnen der 10. März ein Festtag, das kann man doch nicht so einfach ändern! (Äh… doch, kann man…) Zu toppen ist das nur noch dadurch, dass auch dieses Datum inzwischen abgeschafft ist. Denn der 5.9. war schon belegt! Eine unserer Schwestern hat sofort darauf hingewiesen, dass an diesem Tag das Jahrgedächtnis für die verstorbenen Freunde und Wohltäter des Dominikanerordens begangen wird. Das hat dem Vatikan nur niemand gesagt.

Ich finde ja auch, man hätte dieses Jahrgedächtnis verschieben können, damit unser lieber Pater Lataste seinen Geburtstag feiern darf. Immerhin ist er ja Dominikaner! Das ist aber leider nicht passiert, sondern unser Gründer musste nochmal umziehen, ich glaube auf den 7.9. Der ist aber ziemlich willkürlich gewählt, sie haben einfach weitergeschoben, bis ein Tag frei war. Damit ist der 7.9. auch für mich ein ungeliebter Festtag. Unsere Lösung finde ich ziemlich katholisch: Wir feiern einfach weiter am 5.9. seinen Geburtstag – und am 10.3. (ein klein bisschen) seinen Todestag. Naja, man muss die Feste eben feiern wie sie fallen!

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