Liebe
Türen öffnen: Liebe
16. April 2025

Seit einiger Zeit mache ich Rehasport. Der findet in einer städtischen Turnhalle statt, deshalb sagte die Trainerin Ende März: “Und wie immer haben wir in den Osterferien Pause, weil die Halle dann zu ist.”

So weit, so klar. Doch in einem Rehasportkurs sind naturgemäß vor allem Menschen, die keine schulpflichtigen Kinder mehr haben. Daher folgte prompt die Frage: “Wann sind denn die Osterferien?”

Da das komplizierte Erklärungen nach sich zog und einige Verwirrung, wollte ich mit der Bemerkung helfen: “Eine Woche vor und eine Woche nach Ostern.” Ich dachte wirklich, damit sei das Problem geklärt. Weit gefehlt!

“Wann ist denn Ostern?”

Auf diese für mich etwas überraschende Frage hätte es jetzt mehrere mögliche Antworten gegeben. “Am dritten Tag nach Leiden und Tod des Herrn” hätte aber wohl eher zu Irritationen geführt. Auch “6 1/2 Wochen nach Aschermittwoch” oder “50 Tage vor Pfingsten” wären in dieser Situation kaum hilfreich gewesen. Und “am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling” hätte vermutlich – wenngleich völlig korrekt! – ebenfalls nicht die gewünschte Wirkung erzielt.

Glücklicherweise wusste ich zufällig (weil ich da schon intensiv mit den Vorbereitungen befasst war) das Datum und konnte so Auskunft geben: “Am 20.4.” Ein klein wenig verwundert war ich allerdings schon, dass das höchste Fest der Christenheit so dermaßen in der Versenkung verschwindet. Wenn selbst Schulferien und staatlicher Feiertag es nicht schaffen, unserer hedonistischen Gesellschaft etwas in Erinnerung zu rufen, wie sollte es dann gelingen?

Und dabei geht es an Ostern ja um alles, um den Sieg des Lebens über den Tod. Danach sehnt sich der Mensch von alters her, und auch die modernen Märchen sind voll davon. Aber eben: vielleicht ist es für uns nur noch ein schönes Märchen. Vielleicht glauben wir einfach nicht mehr, dass es wahr ist.

Wenn ich künftig in meinem Rehakurs schwitze, dann werde ich daran denken: mit dem Sport versuche ich, den körperlichen Tod etwas zu verzögern. Das ist anstrengend genug. Aber den Kampf gegen den seelischen Tod, den muss ich nicht führen. Der ist längst gewonnen. Jesus lebt und hat uns mit Gott versöhnt – Halleluja!

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