Osterferien
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19. April 2025
Pater Georg
Pater Georg
9. Juli 2025

Heute war also Fronleichnam, klassischerweise der Tag mit der Katholikendemo. Es ist der Tag, an dem wir als Gemeinde gut sichtbar durch den Ort ziehen, und zeigen, was uns wichtig ist: Jesus in der gewandelten Hostie.

Die Form mag manchem fremd und altmodisch vorkommen, aber an Formen kann man ja feilen. Der Inhalt dagegen – wenn es den nicht gäbe, dann müsste man ihn erfinden! Die Gemeinde versammelt sich zum Gottesdienst: normal. Okay, manchmal draußen, aber auch das gibt es schon mal öfter. Aber dann sagt sie: das Zentrum dieses Gottesdienstes, das, was uns zusammenführt und -hält, das wollen wir nicht für uns behalten. Wir wollen allen zeigen, wie wichtig uns Jesus ist!

Natürlich ist dieses Fest lange in der Abgrenzung der Konfessionen missbraucht worden. Total schade, wie immer, wenn Religion ihren Sinn verfehlt. Bei uns ist der Sinn von Fronleichnam heute gut sichtbar geworden: wir haben uns um Jesus versammelt zu einer ziemlich bunten Schar. Dadurch, dass wir so viele waren, konnten wir raus gehen und allen unseren Glauben zeigen. Das können heute schon längst nicht mehr alle. Viele Christen haben es schwer, zu ihrem Glauben zu stehen, selbst bei uns, wo wir ja offiziell Religionsfreiheit haben und das Christentum sogar noch kulturell dominant ist. Aber im Freundes- oder Kollegenkreis zu sagen: “Ich war übrigens gestern in der Kirche, die Predigt war spannend” ist für viele völlig undenkbar.

Heute mussten wir uns nicht verstecken. Heute war Katholikendemo. Hin und wieder hat einer komisch geguckt, aber sollen sie doch. Und nach dem Schlusssegen haben wir noch lange miteinander geplaudert. Einige Helfer hatten Kuchen und Brötchen vorbereitet, die Kinder hatten auch Spaß. Wir hatten diesmal kein Spielzeug im Gemeindezentrum aufgebaut, aber ein paar Kleine sind einfach in die Kirche zurückgelaufen, weil da in der Spielecke Malzeug liegt. Es war fast ein Mini-Pfarrfest. So muss das!

Das ist Kirche: die Gemeinschaft, die von Jesus zusammengerufen wird. Um diese Gemeinschaft zu spüren und zu stärken, um sich daran zu erinnern, dass an der Spitze nicht der Kardinal, sondern Jesus steht, darum feiern wir zusammen. Im Gottesdienst mit Liedern und Gebeten, nach dem Gottesdienst mit Kaffee und Kuchen – und einmal im Jahr mit Demo.

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