Sieh (nicht) zurück
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Frag doch mal… nach dem Glauben!
5. Januar 2016

Ich liebe es, im Schnee zu wandern. Wenn meine skifahrenden Freunde die Pisten runtersausen, bleibe ich lieber auf den  Wanderwegen. Da ich überhaupt nicht sportlich bin, freue ich mich, wenn die Wege gut gespurt sind und ich einfach gemütlich vor mich hin laufen kann.

In einem Jahr hatte es aber mal so heftig geschneit, dass der Räumdienst nicht nachkam. Zuerst wurden die Pisten gespurt, dann die großen Wanderrouten und die Loipen. Und als ich losging, war mein bevorzugter Weg noch völlig unberührt, sozusagen jungfräulich. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als Erste diesen Weg zu gehen, ihn an manchen Stellen sogar fast suchen zu müssen.

Wenn wir heute das neue Jahr beginnen, erinnert mich das an diesen Weg damals. Einerseits kenne ich mich ja aus, und die Route ist auch ganz gut markiert. Andererseits kann ich längst nicht jeden Schritt vorhersagen, manche Unsicherheit verbirgt sich unter der dichten Schneedecke. Das kann mir zwar Angst machen, aber dafür ist es mein Weg. Niemand sonst geht ihn so, wie ich ihn gehe. Die Aussicht ist phantastisch, auch wenn der Himmel noch grau ist. Niemand sonst hat diesen Blick, niemand sieht den Himmel so, wie ich ihn sehe!

Manchmal begegne ich unterwegs anderen Wanderern. Dann grüßen wir uns. Manchmal bin ich allein. Aber ich weiß: auch dann bin ich nicht verlassen. Der, der den Himmel, die Sonne, die Berge und den Schnee darauf erschaffen hat, der wird auch mich nicht vergessen. Er bleibt bei mir, jeden Tag, und Er geht alle Wege mit.

Ein gesegnetes Neues Jahr!

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