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Heute feiern wir „Mariä Empfängnis“, ein häufig missverstandenes Fest. Ich tue mich ein bisschen schwer damit, deshalb war ich ganz glücklich, als ich in der Kirche St. Nikolaus in Konstanz-Dingelsdorf diese Darstellung der „Anna selbdritt“ von einem mir unbekannten Künstler fand.

„Anna selbdritt“ nennen wir die Darstellung von Maria nicht nur gemeinsam mit ihrem Sohn Jesus, sondern auch mit ihrer Mutter Anna. Biblisch ist die Anna nicht, aber eine schöne Vorstellung: Jesus war ganz Mensch, dazu gehört auch eine richtige Familie mit einer Oma.

Diese Darstellung finde ich nun für das heutige Fest besonders geeignet, denn Maria ist im Verhältnis zu ihrem Kind relativ klein. Die Proportionen stimmen überhaupt nicht, so als wollte der Künstler betonen, dass Maria nur eine Durchgangsstation war. Eigentlich kommt es auf das Kind an! Und dass dieses Kind wahrer Mensch ist, beginnt nicht bei der Mutter, sondern eben schon bei deren Vorfahren. Darum geht es auch heute, am „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“: Maria ist schon vom Augenblick ihrer Empfängnis an von jeder Schuld bewahrt worden, Gott hat die Menschwerdung seines Sohnes sozusagen von langer Hand geplant.

Trotzdem eine komische Vorstellung! Was will die Kirche damit sagen? Um nicht zu sagen: was soll das??!!

Mir hilft das Wissen, dass die Kirche mit allen Mariendogmen auch etwas über sich selber, also über das Kirchenvolk aussagt. Maria ist eine von uns. Wenn sie ohne Erbsünde empfangen wurde, um rein zu sein für Jesus, dann ist das im Prinzip auch für uns möglich. Auch wir sind befähigt, uns von der Erbsünde befreien zu lassen, Jesus ganz bei uns aufzunehmen. Gott möchte so gerne zu uns kommen, bei uns wohnen, alles Trennende aufheben… Wir müssen uns nur dafür öffnen.

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