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„Früher war mehr Lametta!“

Ich liebe diesen mehrfach vom Opa wiederholten Ausruf in Loriots wunderbarer Weihnachtspersiflage „Weihnachten bei Hoppenstedts“.

„Früher war mehr Lametta!“

Das ist einerseits eine sachliche Feststellung, der ich mich anschließen möchte: auch bei uns gibt es entschieden weniger Lametta am Weihnachtsbaum als in meiner Kindheit – nämlich gar keins (nur einen kleinen ungenutzten Rest habe ich noch gefunden, reichte gerade für’s Foto).

„Früher war mehr Lametta!“

Das ist aber auch ein Klagelaut, wehmütig und in diesem Fall ein wenig aggressiv: zur guten alten Zeit, als die Welt noch in Ordnung war, gehörte einfach Lametta dazu! (Das mit der guten alten Zeit kann ich persönlich so jetzt nicht bestätigen.)

„Früher war mehr Lametta!“

Damit wird es ein Protest gegen alles, was sich gerade um Opa herum abspielt und nicht so ist wie es immer schon war. Und hier sind wir an dem Punkt, wo ich mich dann doch von Opa Hoppenstedt distanzieren möchte: Ich mochte das Lametta am Weihnachtsbaum meiner Kindheit, aber ich muss nichts so haben wie es „immer schon“ war, vor allem nicht weil es immer schon so war. Ja, früher hatte ich sehr klare Vorstellungen, was bzgl. Advents- und Weihnachtsdeko sein muss und was gar nicht geht. Als ich dann ins Kloster kam, musste ich lernen, dass man einen Baum tatsächlich auch ganz anders schmücken kann! Es war ein Stück Abschied von der Kindheit, mich auf die anderen Gebräuche einzulassen. Wie jeder Abschied fiel er mir zunächst ein wenig schwer, aber dann war ich auch frei, weiter zu gehen! Und so lasse ich mich auch dieses Jahr wieder überraschen, wie der Baum geschmückt sein wird. Diesmal machen das Sr. Helene und Sr. Veronika, bin gespannt, was sie sich ausdenken.

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