Hau den Luther!
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Ich auch?
20. Oktober 2017

Nun habe ich also endlich ein neues Smartphone. Eigentlich das erste richtige, denn mein jetziges habe ich von einer Freundin geschenkt bekommen, zum Üben. Richtig Spaß hat mir das Teil nie gemacht (außer beim Wecken: es hat einen genialen Klingelton), aber ich wusste auch immer, dass es nicht gerade das neueste Modell ist.

Jetzt habe ich also zum ersten Mal ein richtig gutes. Natürlich nicht das allerneueste, das brauche ich ja nicht, aber  immerhin so, dass ich anfange zu verstehen, warum alle so verrückt danach sind.

Selten habe ich so deutlich gespürt, dass ich nicht zu den „Digital natives“ gehöre – und was das bedeutet. Ich brauche dieses Teil für meine Arbeit. Deswegen mache ich mich damit vertraut, entdecke auch, was man damit Nettes tun kann, habe auch Spaß daran. Aber im Grunde ist es nicht mein Medium. Ich glaube nicht, dass ich danach süchtig werden werde.

Und das, obwohl ich mich nur noch mühsam erinnern kann, wie wir ohne gelebt haben. Als ich im Studium war, kamen die Computer auf (aber ich wollte keinen, denn rings herum stürzten den Kommilitonen reihenweise ihre Staatsarbeiten ab: „Es ist alles weg!“), Internet gab es noch nicht, Handies waren nur was für Angeber. Ich habe alles das erst im Kloster bekommen, meine erste Email habe ich im Noviziat geschrieben, weil ich den Priester, mit dem ich die Ostermesse absprechen wollte, anders nicht erreichen konnte. Fast unvorstellbar heute: was haben wir in unserer Jugend ohne all das gemacht?

Jetzt jedenfalls freunde ich mich mit meinem neuen, schicken Teil an. Und werde interessiert beobachten, inwieweit es meinen Alltag verändern wird.

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