Von Ablasshandel bis Zölibat…
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Schönes Wochenende!
16. November 2018

Heute hatte ich wieder mal einen Schulgottesdienst zu halten. Dritte und vierte Klasse einer katholischen Schule, die Großen kenne ich schon vom letzten Jahr, z.T. auch von der Erstkommunion, ein paar aus unserem Kinderdorf sind auch dabei. Ich mag das.

Aber heute ist der 31.10. – was macht man da? St. Martin? – Ne, das kennen die Kiddies in- und auswendig, schwer, da noch einen neuen Zugang zu finden. Reformationstag? – Ach ne, zu wenig Bezug zum Leben der Kinder…

Was im Moment wirklich mit ihrem Leben zu tun hat, das ist Halloween. Und warum auch nicht?

Ich habe mir also einen Kürbis besorgt und sie erzählen lassen, warum wir uns so gerne gruseln. Wir haben darüber gesprochen, dass Menschen gerne Witze machen über Dinge, vor denen sie eigentlich ein bisschen Angst haben – damit sie sich nicht in echt fürchten müssen. Und ich habe ihnen gesagt, dass die große Angst hinter all der Halloweengruselei eigentlich der Tod ist. Deshalb die Zombies und Gespenster.

Ich war vorher nicht sicher gewesen, ob ich mit Neunjährigen über den Tod sprechen soll, aber als ich gefragt habe, ob denn schon jemand „in echt“ erlebt hat, dass jemand gestorben ist, haben sich etwa 3/4 der Kinder gemeldet! Und ihnen war völlig klar: „in echt“ macht man keine Witze, wenn jemand stirbt, dann ist man traurig.

Aber wir brauchen eigentlich ja auch keine Angst vor dem Tod zu haben, denn wir wissen doch, dass es danach weiter geht. Wir werden bei Gott weiterleben, jedenfalls ruft er uns, er möchte, dass wir mit ihm Gemeinschaft haben, auch nach unserem Tod. Und diejenigen, bei denen das schon so ist, die nennen wir „Heilige“. Dafür feiern wir morgen „Allerheiligen“: wir denken an alle, die schon heilig sind, und wir denken daran, dass wir alle zur Heiligkeit berufen sind.

Für die Idee, Halloween als Aufhänger im Schulgodi zu nehmen, habe ich von verschiedenen Menschen erstauntes Stirnrunzeln geerntet. Doch es hat ganz gut geklappt. Das Schönste kam aber abends: das Telefon klingelt, und der Priester, der morgen zur Familienmesse ins Kinderdorf kommt, ist dran. „Schwester, haben Sie vielleicht einen Kürbis? Ich möchte morgen was zu Halloween in der Messe machen.“ Ja, ganz zufällig hatte ich einen Kürbis in der Tasche.

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