10. Tag: nichts Besonderes…
16. März 2019
11. Tag: Seid barmherzig!
18. März 2019

„Das war schön!“

Der kleine Junge strahlt mich an. Eins nach dem anderen kommen sie durch die Kirche marschiert, die meisten stolz und glücklich, manche auch hochkonzentriert mit ihrer kleinen Kerze in der Hand: die Kommunionkinder unserer Pfarrei haben in dieser Woche zum ersten Mal gebeichtet.

Ich gebe zu: anfangs wusste ich nicht recht, wie und wieso ich Neunjährige auf das Sakrament der Versöhnung vorbereiten sollte. Sie sündigen ja normalerweise noch nicht so schrecklich, sondern müssen eher mühsam überlegen, was sie denn überhaupt zu erzählen haben. Aber dann habe ich im Kinderkatechismus eine geniale Definition von „Sünde“ gefunden:

„Du weißt es. Du willst es trotzdem. Du machst es extra.“

Die Kinder, mit denen ich gesprochen haben, kannten alle den Unterschied zwischen einer Sache, die mir aus Versehen kaputt geht und einer Sache, die ich absichtlich zerstöre, z.B. um jemanden zu ärgern. Ebenso wissen sie, dass ein Irrtum etwas anderes ist als eine Lüge. Und mir wurde klar: es geht hier um die Gewissensbildung der Kinder und darum, ihnen von der Liebe unseres Gottes zu erzählen. Er liebt uns sogar, wenn wir etwas „extra“ falsch machen. Sobald es uns leid tut und wir wieder umkehren möchten, ist er da und vergibt uns. Diese Zusage hat uns Jesus gemacht, und wir können sie den Kindern weitergeben.

Unseren Katecheten und Priestern ist es gemeinsam gelungen, den Kindern eine positive Erfahrung zu vermitteln und sie diese Liebe und Nähe Gottes spüren zu lassen. Ich finde es stimmig, dass an diesem Sonntag das Evangelium von der Verklärung Jesu gelesen wird. Denn das Strahlen, das ich in dieser Woche so vielfältig auf den Gesichtern der Kinder gesehen habe, können Erwachsene auch erleben. Auch uns ist die Nähe und Liebe Gottes zugesagt, im Gebet und in den Sakramenten wird sie erfahrbar. Wenn wir Gott in unser Leben lassen, wird er es erleuchten.

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