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Heute feiert die katholische Kirche Maria, genauer gesagt ihre „unbefleckte Empfängnis“. Eine merkwürdige Aussage: Maria wurde ohne Erbsünde empfangen – wohlgemerkt: sie WURDE empfangen. Es geht nicht darum, wie sie als junge Frau ihr Kind Jesus empfing, sondern wie ihre Mutter Anna sie empfing. So oder so finde ich es immer ein bisschen unangenehm, wenn sich die Kirche zu diesem Thema äußert. Wieso sollte die Empfängnis eines Kindes mit Sünde zu tun haben?

Einen Zugang bekomme ich, wenn ich mir klarmache, dass „Empfängnis“ hier gar nichts mit Sex zu tun hat sondern „von Anfang an“ meint. Von allem Anfang an wurde Maria vor aller Sünde bewahrt, damit sie würdig wäre, Gott zur Welt zu bringen. Das ist immer noch nicht mein Zugang zu Maria, aber so kann ich zumindest verstehen, was die Kirche uns heute sagen will. Und irgendwie finde ich den Gedanken auch schön: Da ist die Welt in ihrem Chaos und ihrer Dunkelheit, und Gott bereitet sorgfältig und von langer Hand einen Platz für seinen Sohn vor. Es wird zwar nur eine Krippe in einem Stall werden, aber die Eltern, die strahlen Liebe und Güte aus und werden ihm viel Gutes mit auf seinen Weg geben.

Das Entscheidende ist aber eigentlich etwas anderes: Mariendogmen sind immer auch Aussagen über uns. Was die Kirche hier über Maria aussagt, ist eine Verheißung für uns. So wie Gott Maria von Anfang an in völliger Unschuld angenommen hat, so hat er auch uns angenommen, noch bevor wir etwas dafür tun konnten. Wir sind Gottes geliebte Kinder, an uns ist es, diese Liebe zu beantworten.

Sr. Barbara

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