Poff! Poff! Poff!
Es donnert an meine Tür.
„Sr. Barbara?“
Ich taste im Dunkeln nach meiner Brille und meiner Uhr.
Poff! Poff! Poff! „Sr. Barbara?“
Jetzt habe ich beides gefunden und bin an der Zimmertür. Draußen steht – ich nenne sie mal Roberta. Sie ist neun Jahre alt und eines von 52 Erstkommunionkindern, mit denen wir für ein Wochenende in ein echtes, altmodisches Schullandheim gefahren sind. Auf dem kurzen Weg durchs Zimmer habe ich auf die Uhr gesehen: genau Sechs. Es ist noch stockdunkel. Hoffentlich ist nichts passiert!
„Morgen, Roberta. Was ist denn?“ „Ich kann nicht mehr schlafen!“
Das ist einer der Momente, in denen mir wieder mal schlagartig vor Augen geführt wird, dass der Zölibat auch Vorteile hat. Ganz ehrlich, es war nicht leicht, auf Kinder zu verzichten, aber samstagsmorgens um sechs bin ich mit dieser Entscheidung vollkommen ausgesöhnt!