Fronleichnam
7. Juni 2023
Wir sind die Kirche
12. Juni 2023

Nun haben wir unsere Blumenteppiche gelegt – und wieder zusammengefegt! Das Zitat des Tages an Fronleichnam kam von einer Mutter, der ich auf dem Weg zum Grünschnittcontainer begegnete: „Abbauen geht schneller.“ Ja, in der Tat: erst legen, dann fegen, das ging schon ziemlich rasch. Trotzdem hat es sich gelohnt: Unsere Blumenteppiche waren wirklich prächtig – sowohl in der Pfarre als auch im Kinderdorf. Und alle Großen und Kleinen, die am Vorabend und am Morgen ab 7:00 Uhr daran mitgearbeitet haben, waren zufrieden. Aber der Reihe nach! Ich erzähle hier von der Pfarre, weil ich da verantwortlich war.

Am Vorabend haben wir in der Blumenhandlung die Blumen abgeholt, die sie nicht mehr verkaufen konnten. Außerdem hatten wir Grün besorgt: Farn, Moos und anderes. Im Gemeindezentrum haben wir uns im ganzen Foyer ausgebreitet und die Blüten abgerupft und nach Farben sortiert. Das Motiv hatten wir schon vorher überlegt. Als wir sehen konnten, wie viel wir von den nötigen Farben hatten, wussten wir, wie groß wir es auf dem Kirchplatz aufmalen konnten – und haben das dann getan.

Am nächsten Morgen war meine große Sorge zunächst, ob es nachts geregnet und die Kreide weggewaschen hätte. Hatte es nicht! Puh!!! Also alles aufbauen, die ersten Helfer kamen um 7:00 Uhr: eine komplette Familie (zu sechst), ein Vater mit Tochter und eine Kollegin. Dann mussten wir die Konturen mit Blumenerde legen und nach und nach ausfüllen. Dabei haben wir gleichzeitig auf engstem Raum gearbeitet, und ich war wirklich überrascht, dass vor allem die Kinder das so gut hinbekommen haben. Anfangs musste man ihnen noch sagen, dass sie nicht durch das Bild durchlaufen sollen, aber bald hatten sie es verstanden…

Gegen 8:00 Uhr waren dann die „normalen“ Kommunionkinder bestellt. Da war das Hauptbild so gut wie fertig, und sie konnten mit allem, was noch an Blüten und Blättern da war, einen schönen, breiten Rand legen. Ich liebe diesen Moment, wenn die Nachkömmlinge verstanden haben, wie es läuft. Dann verwandelt sich der Kirchplatz in einen Bienenstock: es fängt an zu summen, jeder hat plötzlich eine Idee und eine Aufgabe und wird selbständig kreativ. Diejenigen, die schon seit 7:00 Uhr da sind, können eine Pause machen, sich etwas entspannen und allmählich mit dem Aufräumen anfangen.

Um 10:00 Uhr war dann die Messe, anschließend die Prozession, und hinterher gab es noch Kuchen und Brezeln. Als sich die meisten verabschiedet hatten, habe ich angefangen, den Blumenteppich zusammenzukehren. Die Familie der ersten Stunde und eine Frau aus dem Orgateam haben geholfen, so waren wir ganz schnell fertig. Erst legen, dann fegen: Das eine dauerte mit der Vorbereitung im engeren Sinne etwa vier Stunden, das andere war in 30 Minuten erledigt. Abbauen geht eben schneller.

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