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Neulich habe ich geklaut. Eine Idee. Ich habe im Schulgottesdienst eine Katechese gehalten und dazu den Einstieg genutzt, den vor Jahren einmal mein Mitbruder Manuel für einen Ostergottesdienst erfunden hatte:

Damals zeigte er (und heute ich) den Kindern eine Apfelsine und fragte: „Was ist das?“ Natürlich wussten die Kinder es und erzählten auch munter, was sie so über Apfelsinen wissen: lecker, süß, saftig, viele Vitamine. (Bei mir fanden viele, Apfelsinen seien sauer, keine Ahnung, was die so auf den Tisch bekommen, aber egal…)

Dann hielt er – und ich sehe ihn noch vor mir, als sei es gestern gewesen – einem Kind die Apfelsine vor die Nase und sagte: „Beiß rein!“

Natürlich war das Kind entsetzt und schreckte zurück – heute bei mir auch, wie nach Drehbuch. „Nein!“ „Warum nicht?“ „Die muss man doch erst schälen.“

Bis dahin lief meine Katechese genau wie damals die von Pater Manuel. Aber dann kommt die Frage: „Woher weißt du, dass man die Apfelsine schälen muss?“ Und die Kinder unseres Kinderdorfes damals sagten wie aus der Pistole geschossen den Namen ihrer Kinderdorfmutter. Dann wurde die gefragt und sagte: „Von meiner Mutter.“ Und prompt war klar, was eine Überlieferung von einem Zeugen zum anderen ist.

Das ging bei mir nicht, weil ich ja eine Schulklasse hatte und die Mütter der Kinder nicht dabei waren. Also bin ich in eine etwas andere Richtung gegangen. Aber was ich wirklich spannend fand, war die Antwort auf die Frage: „Woher/von wem weißt du, dass man eine Apfelsine schälen muss?“

Da sagen mir meine Neunjährigen nicht etwa „Von Mama“, „Von Papa“, „Oma hat die immer für mich geschält“ oder etwas in der Art. Nein. Heutzutage sagen Neunjährige: „Das steht im Internet.“

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