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Heute morgen habe ich im Schulgottesdienst gefragt, was für einen besonderen Tag wir haben. Ich war erstaunt, dass in beiden Klassen zuerst und wie aus der Pistole geschossen der „Aschermittwoch“ kam, „Beginn der Fastenzeit“. Ich hatte damit gerechnet, dass ich dafür erst etwas Hilfe leisten müsste und die Kinder als Erstes den Valentinstag nennen würden. Der ist in unserer säkularisierten und kommerzialisierten Gesellschaft ja viel präsenter – oder doch nicht?

Dabei ist der Valentinstag ursprünglich ja auch – wieder mal – katholisch. Valentin war ein Bischof des dritten Jahrhunderts, also zur Zeit einer heftigen Christenverfolgung. Trotz kaiserlichen Verbotes traute er Paare nach christlichem Ritus. Schließlich wurde er enthauptet und so zum Schutzpatron der Liebenden. Ist jetzt nicht so werbewirksam für die Schoko- und Blumenindustrie, deshalb ist die Legende nicht besonders bekannt. Spannend finde ich sie trotzdem.

Dass der Gedenktag dieses Jahr auf den Aschermittwoch fällt, ist natürlich Zufall, aber irgendwie finde ich das auch passend. Denn wenn ich mit den Kindern über die Fastenzeit spreche, fällt ihnen als Erstes Verzicht auf Süßigkeiten ein oder vielleicht noch Medien. Aber eigentlich ist das ja nur der Anfang. Der Sinn der Fastenzeit ist ja nicht, sich zu quälen. Der Sinn ist vielmehr, das Bewusstsein zu schärfen und so wieder dem näher zu kommen, was wir eigentlich wollen. Für uns Christen ist das nicht die Traumfigur oder eine ausgeglichene work-life-balance (obwohl gegen beides nix zu sagen ist), sondern uns geht es vor allem um die Botschaft Jesu.

„Kehr um und glaub an das Evangelium!“ Das ist der Slogan des Aschermittwoch. Wer die frohe Botschaft aus dem Blick verloren hat, der soll sie wieder in den Blick nehmen, und da dürfen sich alle angesprochen fühlen. Der Kern der Botschaft Jesu ist aber ziemlich simpel: „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.“ Vor Gott braucht ihr keine Angst zu haben, denn er liebt euch bedingungslos. Darum liebe auch Du Deinen Nächsten und sogar Deine Feinde! Bei Jesus geht es immer um die Liebe.

Deshalb finde ich eine Fastenzeit dann gelungen, wenn es mir gelingt, mehr zu lieben. Schokolade, Kaffee, Medien, der ganze Verzicht… Alles nur Hilfsmittel auf dem Weg zu einem Mehr an Liebe. Dabei schützt und unterstützt uns gewiss auch der heilige Valentin. Ihnen eine gesegnete Fastenzeit!

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