…und noch einmal habe ich tagelang in einem Saal voller Ordensfrauen gesessen, die über die Zukunft reden. Diesmal war es aber meine eigene Gemeinschaft, ich musste nicht protokollieren, sondern konnte mitdiskutieren. Und ich muss sagen: es hat sich gelohnt!
Zuerst waren wir über 30 Schwestern, eine Riesenrunde. Schon seit zwei Jahren überarbeiten wir gemeinsam unsere Konstitutionen, also sozusagen unser Grundgesetz. Manchmal ist das etwas anstrengend, wenn es um Fragen des Kirchenrechts geht oder wenn sich eine Kleingruppe in Detailfragen verbeißt. Aber immer wieder ging und geht es auch um die ganz wesentlichen Fragen unseres Zusammenlebens: Wie verstehen wir Gemeinschaft? Warum ist sie für uns so zentral? Was bedeutet uns das Gebet? Wie muss es gelebt werden, damit es uns wirklich alle eint und uns Nahrung gibt? Wie wichtig ist uns unsere apostolische Tätigkeit? Wir arbeiten schon lange nicht mehr alle im gleichen Bereich, sondern in vielen verschiedenen Berufen, außerdem sind die meisten Schwestern jetzt auch im Rentenalter. Was ist also an unserer Arbeit wesentlich?
Und so weiter, und so weiter…!
Nach zwei Tagen ist ungefähr die Hälfte der Schwestern abgereist, und es blieben nur 15 übrig (plus Moderator, Übersetzerin und Protokollant): das waren die Abgeordneten für das Generalkapitel, das im Februar stattfinden soll.
Wir haben viel technisches und organisatorisches geregelt, was halt nötig ist. Aber wir haben auch Themen gesammelt und überlegt, wohin es gehen soll. Ich bin zum ersten Mal Kapitularin und ziemlich gespannt, wie es im Februar werden wird. Dieses erste Vortreffen war jedenfalls sehr ermutigend.